Carola Moosbach

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Lobet die Eine
Schweige- und Schreigebete

Synoptische Darstellung zum 42. Psalm

Gotteshunger

Wie eine Blume sich streckt nach der Sonne
so hungere ich Gott nach Dir

     Aus tiefstem Herzen mit ganzer Seele
     rufe ich Dich Gott meine Freundin

Wann werde ich Dich sehen unverborgen
wann endlich satt werden in Dir

     Ich kann nichts mehr fühlen bin wie versteinert
     aber für andere soll ich noch lächeln

Zu Dir aber komme ich Gott wie ich bin
ganz ohne Maske und nur für mich

     Was bin ich so traurig und unruhig in mir
     so viele Ängste und Sorgen

Du bist so weit weg Gott wer glaubt Dir schon noch
womöglich gibt es Dich gar nicht

     Ich irre umher suche Deine Spuren
     und finde nur Steine statt Brot

Du bist doch kein ferner König Gott
kein Märchen aus uralten Zeiten

     Schick Deine Weisheit die heilige Quelle
     nähre und heile uns schenke uns Leben

Verzaubere uns Gott mit Deiner Schönheit
sei fester Grund wohin wir auch gehen

     Mit anderen will ich Dich feiern und schmecken
     das Lebensbrot teilen und essen

Verlangen nach Gott aus fremdem Land

Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser,
so schreit meine Seele, Gott, zu dir.
   Meine Seele dürstet nach Gott
   nach dem lebendigen Gott.
Wann werde ich dahin kommen,
daß ich Gottes Angesicht schaue?

Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht,
weil man täglich zu mir sagt: Wo ist nun dein Gott?
   Daran will ich denken
   und ausschütten mein Herz bei mir selbst:
wie ich einherzog in großer Schar
mit ihnen zu wallen im Hause Gottes
   mit Frohlocken und Danken
   in der Schar derer, die da feiern.
Was betrübst du dich, meine Seele,
und bist so unruhig in mir?
   Harre auf Gott, denn ich werde ihm noch danken,
   dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.

Mein Gott betrübt ist meine Seele in mir, darum gedenke ich an dich
aus dem Land am Jordan und Hermon, vom Berge Misar.
   Deine Fluten rauschen daher, und eine Tiefe ruft die andere;
   alle deine Wasserwogen und Wellen gehen über mich.
Am Tage sendet Gott seine Güte,
und des Nachts singe ich ihm und bete zu dem Gott meines Lebens.
   Ich sage zu Gott, meinem Fels:
   Warum hast du mich vergessen?
Warum muß ich so traurig gehen, wenn mein Feind mich dränget?
   Es ist wie Mord in meinen Gebeinen, wenn mich meine Feinde schmähen
   und täglich zu mir sagen: Wo ist nun dein Gott?
Was betrübst du dich, meine Seele,
und bist so unruhig in mir?
   Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken,
   daß er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.

© C. Moosbach 1999

Die Bibel - nach der Übersetzung Martin Luthers
Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, 1985

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